Sag mir niemals, dass Du mich liebst! …… Teil 3
Mein ganzes Leben vergass ich diese Reise, diese Personen nie mehr. Auch nicht die kleine, eigentlich unglaublichste Geschichte die sich am „Rande“ dieser Ereignisse abspielte und mein Leben für mich für immer veränderte. Denn die nette und doch so schweigsame Frau vom ersten Tag am Strand in Las Galeras, welche mir Gesellschaft leistete beim ersten Essen am Strand bei Maria, hatte mich fasziniert. Sie war nicht nur bildhübsch auf Ihre eigene Art, sie hatte etwas verträumtes, warmes . zerbrechliches und zugleich unnahbares.
Ich kannte zu diesem Zeitpunkt meines Lebens nicht was Liebe heisst, heissen und bedeuten könnte. Und als ich mich vor der Abreise mit Ihr unbedingt nochmal treffen wollte, war es ein Chaos an Emotionen das in dieser Art niemehr vorkam. Zu behaupten es wäre Liebe auf den ersten Blick gewesen, ist schon etwas weit hergeholt, hatte ich von diesem Bereich des lebens eh noch keine Ahnung. Lies es ja eigentlich auch nie zu.
Die Faszination des Fremden, Exotischen gemischt mit einer unbekannten Sehnsucht gepaart mit plötzlich aufkeimender Lust? Ich weiss nicht was es war, es war einfach ein Verlangen da, zu sein, zu vergessen und einfach nichts zu denken. Wir kamen uns näher, umarmten uns und hielten uns fest. Irgendwie schien alles zu stimmen in diesem Moment – nichts fragte nach dem davor, dem danach oder was das bedeutet, es war einfach. Wie sehr ich mich doch täuschen sollte,
Niemals zuvor und niemals danach sollte ich noch einmal diesen tiefen Frieden in mir spüren, wenn ich jemanden im Arm hielt und dabei war es eine recht knapp bemessene Zeit. Ich, nein wir versanken in fühlen, vergessen und sein das es niemals mehr gab. Als ich Sie so im Arm hielt, eher verwirrt und ganz bedacht diesen Moment und diese Gefühle nicht zu stören, zu beschädigen oder gar ungeschehen zu machen, schaute Sie mich an, mit einem Blick……, und dann sagte Sie zu mir leise aber bestimmt:
Sag mir niemals, dass Du mich liebst! …… Dime nunca que me amas
Was? Was hatte Sie da gerade gesagt? Ein tiefer Schmerz traf mich und doch gebot die Situation mir zu schweigen. Ich verzweifelte in diesem Moment, hatte Sie geahnt, dass unsere Gefühle niemals Zukunft haben werden? Oder ahnte Sie, dass ich längst nicht bereit war für solch eine Verantwortung, solche Gefühle. Oder waren es die grundverschiedenen Welten, Kulturen – oder eine tiefe Verletzung aus der Vergangenheit ? Es war wie ein Brandeisen dass sich tif in das Fleisch und die Emotionen einbrannte – sag mir niemals das Du mich liebst.
Wie eine Bitte vorgetragen aber wie eine Verheissung geblieben. Bevor ich wusste wie reagieren, wie damit umgehen ertönte Geschrei, die zweite Frau, welche mir das Land zeigen wollte mit der Reise zu Ihrer Mutter, kam wie eine Furie über uns und riss die ganze Stimmung und den ganzen Augenblick irgendwie in tausend Stücke. Ich ahnte damals nicht, dass ich ja zu Migu gehöre in deren Augen, schliesslich sollte ich mit Ihr reisen uns es könnte ja sein, dass ich der zukünftige Ernährer, die zukünftigen Devisen bin. Damals hatte ich von dem allem noch keine Ahnung.
Schock, schliesslich waren es die besten Freundinnen – und ich kam mir schlecht vor, als hätte ich falsches getan, ohne zu begreifen was dies sein sollte.
Am nächsten Tag ging ich auf die Reise mit Migu und sie zeigte mir wirklich vieles vom Land, den Leuten, Ihrer Familie und deren Lebensweise. Nur das Gesicht von „Ihr“ blieb, dieses Gefühl als ich sie im arm hielt und wir aufs Meer hinausschauten alles vermisste ich, trotz den Worten die mich mein Leben lang verfolgten – sage mir niemals dass Du mich liebst.
Es lies mich nie mehr in Ruhe und wurde zu Massstab von allem was danach an ach so imposanten Liebesgeschichten und wahrer Liebe mich im Leben erreichte, oder eben gerade nicht mehr.
Etwas wie aus einer anderen Welt – aber es machte alles zu Nichte, dass danach sagte, ich liebe Dich – nichts, gar nichts war wie dieser einte kurze Moment – nichts hatte mehr die Chance so zu wirken, zu sein zu erfüllen. Wie ein Fluch und gleichzeitig wie eine unheilvolle Sehnsucht verfolgte es mich weiter – Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt.
Ich war dann sehr oft in der Dominikanischen Republik, lebte dort zeitweise und sog alles auf, was ich in diesem Land nur aufsaugen konnte. Es wurde mehr als zu meiner zweiten Heimat. Ich heiratete die Mutter meines Sohnes in La Vega und lernte die Mutter meines zweiten Sohnes da kennen – ich habe wohl beide geliebt, aber ich sagte es Ihnen nie, dass ich sie lieb – ich konnte nicht!
So als würde ich Mavely verraten, den damaligen Moment und die einzige Situation bis Heute wo ich mein Leben lang vermisst habe.
Verzeiht mir – ich fand meinen Frieden niemehr. Ich konnte dieses Feuer nie mehr entfachen nur noch davon träumen, denn tief in mir wusste ich ja, es gab es – aber ich fühlte mich wie ein Verräter, der Sie damals in stich gelassen hatte und niemehr das Recht hatte jemandem zu sagen, ich liebe Dich – ich brachte diesen Sitz nie mehr über die Lippen.
Nicht weil ich es nicht ehrlich meinte, sondern weil alles verblasste im ungewollten Vergleich zu diesem einten Moment wo ich mir immer wieder wünschte noch ein einziges Mal erleben zu dürfen – er kam nie mehr. Es kamen Gefühle, es kam Liebe – alles brennende Liebe zu meinen Kindern, tiefe Liebe zu meinen Hunden – aber so sehr ich es wollte nie mehr zu einer Frau. Es war nie mehr so – nicht unbedeutend, dafür war ich mir selbst zu schade – aber die Sehnsucht blieb.
Und so kam es dann zu dem was kommen musste.
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