Boerboel der sanfte und loyale Riese.
Wer Informationen zu der Hunderasse Boerboel sucht, der wird mit Sicherheit einige Zeit benötigen um ein wenig etwas von diesem Hund wirklich zu erfahren, Der Grund ist vorallem darin zu suchen, dass man bei diesem Hund in erster Linie nicht wie bei anderen auf Rassestandarts und Rassenreinheit schaute, sondern auf seine Eigenschaften welche man benötigte um Farm, Vieh und Mensch zu verteidigen gegen Mensch und Tier in Südafrika.
Herkunft und Geschichte:
Der Boerboel stammt aus Suedafrika und den umliegenden Ländern. In Europa ist die Rasse erst allmählich bekannt und von der Kennel Union of South Africa (KUSA) erst in den 80er Jahren als Rasse deklariert. Da man ihn als Farmhund oder Bauernhund ohne eigentliche Rassennamen hielt, führt man den Ursprung aber doch sehr weit zurück. Der Hund soll auf die Zeit Jan van Riebeecks (1652) zurückgehen, welcher der erste niederländische Verwalter der Kapregion war. Und somit ist diese Rasse in Wirklichkeit einer der ältesten die es gibt – wenn auch, wie erwähnt, immer versucht wurde Funktionen, Charakteren zu optimieren auf Ihr Einsatzgebiet, wichtiger als Rassenstandarts und Farbgebung.
Der Boerboel ist ein Hund, von dem man die unglaublichsten Geschichten hört – Kampf gegen Alligatoren, Löwen und wahrscheinlich auch fliegende Drachen….
Die Realität ist wohl eher so:
Nun Hunde gegen Löwen und Paviane etc. sind nicht sehr glaubwürdig. Nur im Umfeld Mensch und Hund sind die Relationen natürlich etwas anderes.
Wesen:
Normal gezüchtete und aufgezogene Boerboel ( was ich absichtlich betone) – also wirkliche Boerboel sind in Ihrem Wesen ruhig, stabil und der Familie treu ergeben.
Sie lernen sehr gut, wenn man sie von klein auf konsequent und Artgerecht erzieht. Es sind auf Grund Ihrer Grösse und Kraft nicht wirklich Anfängerhunde – obwohl ich diesen Begriff eh nicht sonderlich mag. Denn in fast allen Fällen, Vorfällen wo ein Hund negativ auffällt, ist der Besitzer und sein Umfeld der Verursacher in Wirklichkeit.
Boerboel sind ruhig in sich, stabil und man kann ihnen einiges beibringen. In der Regel sind Sie mutig, sehr gutmütig und Kindern und Familie bei normaler Angewöhnung so wenig ein Problem wie Katzen und andere Tiere.
Ich selbst stellte fest, dass die weiblichen Vertreter sozialer und freidlicher sind gegenüber Menschen und anderen Hunderassen – das ist die Regel nicht ein muss. Männliche, insbesondere dominante mögen andere Hunderassen eher weniger und es macht in jedem Fall Sinn von klein auf Hundeschule zu besuchen und ein Augenmerk auf Sozialisierung zu legen.
Boerboel sind im Grunde friedlich, können aber von null auf unbegrenzt durchstarten, wenn sie dies für notwendig erachten. Darum darf man diese Hunde nicht unterschätzen und gehören nicht in die Hände von unerfahrenen, verantwortungslosen und unsicheren Hundehaltern. Denn Boerboel haben Kraft, sind sehr schnell und wendig und greifen in der Regel jede Bedrohung an. Vorfälle gab es, aber der Auslöser ist eigentlich nicht der Hund!
So müsste man eigentlich keine Kampfhundeliste, Gefährliche Hundeliste führen, sondern sich viel mehr überlegen, wie kann man es vermeiden das unverantwortliche und unqualifizierte Menschen Hunde verziehen, falsch oder ungenügend erziehen. Um ein grösseres Motorrad zu fahren, benötigt man inzwischen unzählige Theorieprüfungen, Kurse und praktische Püfung. Um einen Hund zu halten null und da wird weder auf artgerecht noch sonstwas geschaut.
Wenn der Tierschutz aktiv wird, dann ist es meist schon sehr krass.
Darum einfach eine Bitte: Erwerben Sie keinen Hund, wenn sie nicht wirklich wissen, ob sie ihm ein Hundeleben gerecht werden können, das ist kein Warenartikel.
Dann machen Sie sich erst mit der RAsse, deren Eigenheiten und Ansprüche vertraut – klären Sie ab, ob Sie genug Beschäftigung, Raum und Zeit haben über Jahre hinaus. Denn das sind Lebewesen, Familienmitglieder und bei falscher Haltung und falscher oder ungenügender Erziehung dann der Grund warum Listen entstehen, von gefährlichen, verbotenen Hunden – Listen die erstellt werden, auch von Menschen die keine Hunde halten sollten, weil sie eine Liste erstellen, die es gar nicht geben dürfte. Denn nicht der Hund, sondern der Mensch ist der Faktor der zu unerwünschten Ergebnissen führt.
Nur jeder Hund hat Grundtriebe, Grundverhaltensweisen und der Mensch sollte diese kontrollieren und je nach dem verstärken, schulen oder eben das Gegenteil. Nur allein der Mensch macht den Hund nicht gefährlich. Aber er kann gefährliche Triebe fördern oder eben nicht. Er kann genug Auslauf, Beschäftigung und Erziehung bieten oder den Hund durch das Fehlen davon aggressiver und unkontrollierbarer machen.
Ein Boerboel beschützt – und dies im Ernstfall so wie er das richtig empfindet…. dass kann gefährlich werden durch seine Grösse und Kraft. Und vor allem wenn dies unkontrolliert ist – was eben die Erziehung und der verantwortungsvolle Umgang wieder bedeutend macht.
Einige Boerboel habe ich schon kennen lernen dürfen, wir haben ja selbst eine wunderbare Boerboelhündin welche wir um alles in der Welt nicht mehr missen möchten.
Doch nicht jeder Hund ist gleich auch nicht von der gleichen Rasse. Jeder Züchter hat da spezielle Prioritäten und da gibt es bereits unglaubliche Unterschiede.
Bei dieser Grösse und Kraft ist es darum noch wichtiger, dass man Wesensstarke, ruhige und stabile Hunde aussucht. Boerboel sind keine Spielzeuge auch wenn sie gerne spielen, Schmuseeinheiten wie das tägliche Futter benötigen.
Ein Hund allein ist dann immer wieder etwas anders als zwei und mehr, da dort noch eine Gruppendynamik entsteht und ein Rudelverhalten entstehen lässt. Dazu gerne dann weitere Berichte aus meinen Erfahrungen mit eigenen Boerboel und anderen separat.
Im Teil 2 stelle ich Ihnen dann verschiedene Webseiten etc. vor wo Sie sich selbst ein Bild von dieser Hunderasse machen können.
Kleiner Typ, wenn immer möglich besuchen Sie jemanden der Boerboel schon lange hat, schon lange züchtet und machen Sie sich selbst ein Bild – Boerboel sind wunderbare Hunde – wenn sie richtig gehalten werden.
